Villa Oscar von Kohorn, Blick vom Stadtpark aus

Die Villa Oscar Freiherr von Kohorn zu Kornegg ist ein 1907 erbautes großbürgerliches Wohnhaus an der Parkstraße 35 in Chemnitz, das seit den 1930er Jahren in mehrere Wohnungen unterteilt ist. Das von den Architekten Wenzel Bürger (18691946) und Karl Johann Benirschke (18771941) erbaute Haus gehört stilistisch der so genannten Reformarchitektur an und steht unter Denkmalschutz.

Das Haus wurde ursprünglich für den Fabrikanten Friedrich August Hempel, Mitinhaber und persönlich haftender Gesellschafter der Firma Gebrüder Lohse (Färberei- und Merzerisieranstalt), und seine Familie erbaut. Hempel, der später außerdem als Vertrauensmann für die Sächsische Textil-Berufsgenossenschaft in Leipzig fungierte, hatte Ende 1908 bewusst dieses Grundstück am Rande des Stadtparks gekauft, in dessen Nachbarschaft bereits verschiedene wohlhabende und einflussreiche Chemnitzer Fabrikanten ihre Villen gebaut hatten bekanntestes Beispiel ist die Villa Esche.

Im September 1916 wurde zunächst Klara Berta Hempel neue Eigentümerin des Hauses. Doch schon im April 1917 erwarb der angesehene jüdische Großindustrielle Oscar von Kohorn die freistehende Villa mit Seitengebäude (Pferdestall, Remise, Wohnung) und den angrenzenden Park. Laut Vertrag, der in der Kanzlei des angesehenen Notars Julius Böhmer aufgesetzt worden war, wurde eine Kaufsumme in Höhe von 245.000 Mark vereinbart. Kohorn ließ das Haus im Stil des Art Déco ausbauen und bewohnte es mit seiner aus Wien stammenden Ehefrau Valerie und seinen Söhnen Heinz-Horst und Rolf Stephan.